Das Verbrechen lesen - Fakt, Fiktion und Phantasma kriminalistischer Spurensuche im digitalen Zeitalter
Title: Das Verbrechen lesen - Fakt, Fiktion und Phantasma kriminalistischer Spurensuche im digitalen Zeitalter
Deciphering crime - fact, fiction and phantasma of criminal forensics in the digital age
Authors: Reinhard Kreissl, Roger von Laufenberg
Publication: Neue Kriminalpolitik - Forum für Kriminallwissenschaften, Recht und Politik 2/2022
Published: 2022
Citation:
Kreissl, R., von Laufenberg, R. (2022). Das Verbrechen lesen - Fakt, Fiktion und Phantasma kriminalistischer Spurensuche im digitalen Zeitalter. Neue Kriminalpolitik 2/2022, 175-189.
Fulltext: Here
DOI:10.5771/0934-9200-2022-2-175
Abstract:
Lange Zeit wurde die polizeiliche Suche nach dem Täter als eine lokale hermeneutische Praxis gedeutet. Aus den am Tatort gesicherten Spuren erschloss sich dem Ermittler in der Rekonstruktion des Tathergangs ein Bild des handelnden Täters. Im Zentrum stand dabei die Figur des berufserfahrenen männlichen Detektivs, der aus den Fundstücken das Mosaik des sinnhaften Aufbaus der kriminellen Tat zusammensetzte. Jenseits dieses Szenarios, das auch den klassischen Kriminalroman inspirierte, entwickelte sich, getrieben durch technisch-ökonomische Entwicklungen, neue Kriminalitätsformen und veränderte politische Orientierungen - eine neue Form der kriminalistischen Spurensuche mit neuen Herausforderungen. Anhand aktueller Beispiele werden diese Veränderungen diskutiert und einige problematische Folgen der Digitalisierung analysiert.
Criminal forensics has long been considered as a form of local hermeneutic practice. Detectives worked their way from evidence at the crime scene to the offender and his main actions. The main character in this scenario, immortalized in classic crime novels, was the smart, cool, male detective. New digital technologies have led to significant changes in crime and criminal forensics alike. Some of these challenges will be discussed and side effects of digitalization highlighted.