Erste Erkenntnisse aus Improve

In der Ausgabe zum dritten Quartal 2024 der Fachzeitschrift Kriminalpolizei, die von der Vereinigung der Österreichischen Kriminalisten herausgeben wird, stell Stefan Hopf erste Erkenntnisse des IMPROVE-Projekts vor. Das mehrere EU-Länder übergreifende Forschungsprojekt untersucht die Versorgungslage von Opfern häuslicher Gewalt und zeigt auf, wo noch Handlungsbedarf besteht.

Laut Hopf werden in Österreich nicht alle Opfergruppen gleichermaßen durch Unterstützungsangebote erreicht. Während die Versorgung weiblicher Gewaltopfer, insbesondere von Frauen mit Migrationshintergrund, durch Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser in den letzten Jahren stark verbessert wurde, sind ältere und männliche Opfer häufig schlechter versorgt. Beispielsweise gibt es für männliche Gewaltopfer in Österreich aktuell keine speziellen Schutzunterkünfte

Als zukunftsweisende Entwicklung wird der im Rahmen des Projektes entwickelter KI-gestützter Chatbot hervorgehoben, der Gewaltopfern helfen soll, schneller die benötigte Unterstützung zu finden. Ein solcher Chatbot kann und soll keinen Ersatz für persönliche und Betreuung darstellen. Vielmehr soll er zur Erweiterung des bestehenden Versorgungsnetzes beitragen und als erste Anlaufstelle für all jene Menschen dienen, die gleichzeitig umfangreiche und auf ihre konkreten Anliegen geschnittene Erstinformationen zum Thema Gewalt suchen.

Das IMPROVE-Projekt arbeitet noch bis Sommer 2025 daran, Versorgungslücken zu identifizieren und gezielt Lösungen zu entwickeln, um den Schutz für alle Opfergruppen in Österreich zu verbessern.

Matthäus VobrubaComment