Netzwerk Kriminalpolitik

Am 10.03.2020 veranstaltete das Netzwerk Kriminalpolitik Vorträge mit abschließender Podiumsdiskussion zum Thema Risikoeinschätzung. In den Vorträgen wurden  Risikoprognoseinstrumente vorgestellt und deren Einsatz vor allem im Bereich der Häuslichen Gewalt aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. 

Wie sich auch im Projekt IMPRODOVA zeigt, beruht Risikoeinschätzung in Österreich sowohl auf Erfahrungswissen als auch auf Ergebnissen standardisierter Verfahren. Die Bereiche Polizei, Soziale Arbeit und Medizin folgen unterschiedlichen Handlungsaufträgen, die mit verschiedenen Bedürfnissen der jeweiligen Profession einhergehen. Während die Polizei vor Ort in die Situation einschreitet um die unmittelbare Gewalt zu beenden,  arbeitet der Opferschutz daran, das Opfer einer Gewaltbeziehung zu ermutigen und zu stabilisieren. In der Täterarbeit liegt der Fokus auf der Rückfallprävention durch Deliktbearbeitung, während der medizinische Bereich vor allem einen wichtige Rolle in der Früherkennung innehat. Diese unterschiedlichen Verantwortungsbereiche stellen die Vereinheitlichung der Risikoprognoseinstrumente in Frage. Eine Zusammenführung der derzeit verwendeten Assessment-Tools, ohne diese zu vereinheitlichen, kann jedoch zu einem umfassenden Gesamtbild der Gewaltsituation und damit zu dessen Risikoeinschätzung beitragen. 

In den Veranstaltungen im Rahmen des Projekts IMPRODOVA werden die verschiedenen Zugänge anhand der Projektergebnisse vertiefend dargestellt. Die Kooperation der beteiligten Professionen sowie der zielführende Einsatz von Risikoprognoseinstrumenten werden in den jeweiligen Podiumsdiskussionen thematisiert. Informationen zu den Veranstaltungsterminen sind unter der Rubrik Events aktuell gehalten.